Sprecher_innenrat

Sprecher_innenrat der LAG SGGKJ 2013 – 2015
gewählt am 22.11.13 für zwei Jahre

Katharina Deutsch

Diplom Sozialpädagogin/ Therapeutin für Opfergerechte Täterarbeit (DGfPI)
Therapeutische Leitung der spezialisierten Wohngruppe „Ampel“ im Kinder-und Jugendheim

Gernrode Waldstraße 6
06485 Gernrode
Tel.: 039485–610402 od. 0177-8563826
Katharina.Deutsch@gmx.de; therapie@mail.kjhw-gernrode.de

Seit 2005 arbeite ich im Bereich der stationären Jugendhilfe. Bis 2012 war ich als Pädagogische Leitung in der Wohngruppe für Kinder und Jugendliche mit sexuell grenzverletzenden Verhalten WG „Ampel“ tätig. Seit 2012 arbeite ich im therapeutischen Bereich. Dort bin ich für die Organisation/Koordinierung und Durchführung von Einzelgesprächen, Gruppentherapien, sowie Elterngespräche und Therapiecamps zuständig. Leitbild unserer Wohngruppe ist: Täterarbeit ist Opferschutz. In meinem Arbeitsfeld werde ich mit dem Thema der sexuellen Grenzverletzung täglich konfrontiert. Meist sind die Kinder und Jugendlichen in unserer Wohngruppe sowohl Opfer als auch Täter. Hierbei gilt es beide Seiten der Medaille zu beachten und den Opferschutz aus Tätersicht nicht zu vernachlässigen. Daher arbeiten wir in den meisten Fällen im Mehrspuren-Modell nach Ruud Bullens. Da sexuelle Grenzverletzungen im Verborgenen stattfinden und die Betroffenen oft aus Angst vor möglichen Konsequenzen und Missverständnissen (mir glaubt ja eh keiner) schweigen, soll es mein Anliegen sein, durch die Mitarbeit in der LAG SGgKJ, Schulen, Einrichtungen, Sportvereine zu sensibilisieren und somit zum Reagieren und Handeln zu bewegen.

Gudrun Pützschler

Dipl. Sozialarbeiterin
in der Jugendhilfe seit 1989 tätig
Zusatzqualifikation – systemische Familientherapie

gudrunpuetzschler@gmx.de

Bezüge zum Thema ergeben sich durch Kinderschutz – sexuelle Gewalt an und durch Kinder in der Familie und in Einrichtungen. Erfahrungen habe ich durch Begleitung von Kindern in Strafverfahren und in Verfahren, in denen es um den Entzug der elterlichen Sorge ging, ebenso wie aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen als Täter und der Tatsache, dass entsprechende Rahmen geschaffen werden mussten Durch die LAG kann daran gearbeitet werden, dass „weiße Flecken“ in den Fokus gerückt werden – wie Schule, Verwandtschaft, Vereine, Behinderteneinrichtungen, Justizvollzugseinrichtungen für Jugendliche, Jugendgerichte – Angebote für Täter.

Ich möchte mein Fachwissen aus dem Bereich der Jugendhilfe und meinen systemischen Beratungsansatz gern in die LAG einbringen.

Holger Felz

Diplomsozialpädagoge/ MA „Sexualpädagogik und Familienplanung“
Leitung/ Koordination Kurs-Wechsel e.V.

Saalestraße 1c
06198 Salzatal
Tel.: 034607-35870
holger.felz@kurs-wechsel-ev.de

Seit 2006 arbeite ich im Bereich der Sexualpädagogik. In vielzähligen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen konnte ich die Thematik MultiplikatorInnen, MitarbeiterInnen in verschiedenen Handlungsfeldern näher bringen. In Workshops für Schulen, KiTas und Einrichtungen der Erziehungshilfe sowie in Veranstaltungen für Menschen mit Behinderung bin ich auch heute über den Verein Kurs-Wechsel e.V. tätig.

Der Verein Kurs-Wechsel e.V. verbindet in seinen Angeboten sexualpädagogische Belange mit Hilfen zur Erziehung gemäß § 27 SGB VIII in ambulanter und stationärer Form. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kurs-wechsel-ev.de

Da sexualisierte Handlungsweisen, sexuelle Gewalt und sexueller Missbrauch im sozialpädagogischen Kontext immer wieder präsent sind und Einrichtungen diesbezüglich sehr häufig an ihre Grenzen stoßen, ist mein Ansatz, die LAG als einen Knotenpunkt in der Vernetzung zu verstehen.

Matthias Gellrich

Heilpädagoge
Gottgauer Str.2, OT Schlettau,
06193 Wettin-Löbejün
Tel.: 0160-6311561
m-gellrich@t-online.de

Bis August 2013 leitete ich eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung im Salzlandkreis. Seit September 2013 bin ich in einem Leipziger Unternehmen tätig, welches ambulante sowie stationäre Angebote der Jugend- und Erwachsenenhilfe anbietet. Als Fachgebietsleiter Rehabilitation bin ich administrativ in einer Interdisziplinären Frühförderstelle (Ergotherapie, Heilpädagogik, Logopädie) tätig, bin Kinderschutz-Beauftragter des Unternehmens und weiterhin an der Konzeptentwicklung von Projekten beteiligt.

Die Leitlinie des Unternehmens ist Prävention, Integration und Rehabilitation. Mein Arbeitsfeld konfrontiert mich oft mit misshandelten und missbrauchten Kindern und Jugendlichen. Doch konkrete Schutzaufträge sind theoretisch verfasst und lassen sich praktisch nur schwer umsetzen, der Umgang mit diesem Thema macht immer noch Angst. Hier gilt es, Abhilfe zu schaffen.

Mein Mitwirken in der LAG SGgKJ soll sich der Verbesserung des Kinderschutzes im Land SachsenAnhalt widmen und die Schaffung von Kontroll- sowie Hilfsstrukturen fördern. Hier liegt der Fokus auf der Sensibilisierung im Alltagsgeschehen in Kindergarten, Schule, Verein und der transparente Umgang mit Informationen. Das begreiflich machen, dass wir Erwachsenen für den Schutz der Kinder verantwortlich sind und nicht das Kind.

Prof. Dr. Konrad Weller

Diplompsychologe, analytischer Paar- und Sexualberater
Prof. für Psychologie/ Sexualwissenschaft

Lehr- und Forschungsbereich Angewandte Sexualwissenschaft am Fachbereich Soziale Arbeit.Medien.Kultur der HS Merseburg
Geusaer Str. 88
06217 Merseburg
Tel. dienst: 03461-462246
Sprechzeiten: Mittwochs 10 – 12 Uhr
Konrad.weller@hs-merseburg.de

Ich lehre und forsche seit 1995 an der HS Merseburg. Unter www.ifas-home.de der Homepage unseres Instituts für Angewandte Sexualwissenschaft finden sich ausführliche Informationen zu meinem fachlichen Werdegang sowie zu den Aktivitäten des Lehr- und Forschungsbereichs Angewandte Sexualwissenschaft (damit gemeint ist der Masterstudiengang „Angewandte Sexualwissenschaft“ sowie das gleichnamige An-Institut).

Das allgemeine Ziel unserer Merseburger Aktivitäten besteht in der Beförderung der Sexualpädagogik/ sexuellen Bildung und Beratung in Aus-, Fort-, Weiterbildung sowie in der Qualifizierung der vielfältigen schulischen und außerschulischen Praxis. Unsere Arbeit beinhaltet ein breites Themenspektrum der sexualitätsbezogenen Aufklärung bzw. Bildung und richtet sich prinzipiell an alle Zielgruppen – an Kinder, Jugendliche, Eltern, sowie PädagogInnen und MultiplikatorInnen aller Art.

Unser konkretes Engagement und unsere Vorhaben im Rahmen der LAG SGgKJ begründen sich wie folgt:

2013 haben wir durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Bewilligung zu einer Forschung bekommen, die sich dem „Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Traumatisierung in pädagogischen Kontexten“ widmet. Die damit verbundenen Personalstellen wurden 2014 besetzt. Wir möchten in den nächsten Jahren erforschen, welches Risikopotenzial sich in Schulen u.a. pädagogischen Einrichtungen verbirgt und welche Resilienzpotenziale erschließbar sind. Wir möchten die Sexualkultur in Schulen, Heimen, Internaten ggf. auch Freizeiteinrichtungen verbessern, sie zu sexualfreundlichen und entwicklungsförderlichen Räumen der Achtsamkeit entwickeln, in denen alle Tätigen sensibilisiert sind für Formen sexualisierter Gewalt.

Wir möchten mitwirken an einem Hauptvorhaben der LAG, der Qualifizierung und Implementierung von Fachkräften für Kinder- und Jugendschutz an Schulen. Diese Landesinitiative könnte durch Merseburg wissenschaftlich begleitet werden.

Weitere Fort- und Weiterbildungsaktivitäten, die insbesondere der (regionalen/ landesweiten) Vernetzung von Schul- und SozialpädagogInnen dienen, wären aus unserer Sicht wünschenswert.

Von der LAG-Mitgliedschaft erhoffen wir uns produktive Praxiskontakte, Hinweise auf Forschungs- und andere Bedarfe (Fort- und Weiterbildung, Praxisprojekte), und ggf. auch bei Forschungsanliegen Unterstützung im Feldzugang.

Wir hoffen weiterhin, dass es in der LAG gelingt, einerseits i.S. eines „bottom up“, also aus konkreter Basisinitiative heraus Projekte und Vernetzung zu entwickeln, und andererseits als Basisinitiative auch „top down“-Prozesse, politische Entscheidungen und Unterstützungen durch Ministerien und Behörden anzuregen.

Katja Krolzik-Matthei

Diplomsozialpädagogin/M.A. Angewandte Sexualwissenschaften

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehr- und Forschungsbereich Angewandte Sexualwissenschaft am Fachbereich Soziale Arbeit.Medien.Kultur der HS Merseburg
Geusaer Str. 88
06217 Merseburg
katja.krolzik-matthei@hs-merseburg.de

In der sexualpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bin ich seit 2006 aktiv. Als Projektleiterin für feministische Mädchenarbeit eines Vereins in Leipzig habe ich von 2008 – 2011 zahlreiche geschlechtersensible und -spezifische sexualpädagogische Projekte konzipiert und umgesetzt. Die Befähigung von Multiplikator_innen ist seitdem ein wichtiger Bestandteil meiner Tätigkeiten. Als Projektkoordinatorin der Koordinierungsstelle für sexualpädagogische Angebote für Menschen mit Behinderung (pro familia LV Sachsen e.V.) habe ich die Grundsteine für den Aufbau dieses ganz besonderen Angebotes gelegt. Weiterhin war ich als Sozialarbeiterin im Bereich der Hilfen zur Erziehung tätig.

An der Erhebung der Jugendsexualitätsstudie „PARTNER 4“ 2012-2013 habe ich als Forschungskoordinatorin mitgewirkt. Auf diesem Weg habe ich meine vorhandenen Netzwerkkontakte im Raum Leipzig auf Sachsen-Anhalt ausgedehnt, v.a. im Hinblick auf die Schullandschaft in Sachsen-Anhalt. Mit Herangehensweisen an die Akquise von Studienteilnehmer_innen bin ich durch diese Arbeit ebenfalls gut vertraut.

Von August 2014 an bin ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur für Sexualwissenschaft und sexuelle Bildung tätig.

Als Mitglied im Sprecher_innen-Rat der LAG werde ich die Vernetzung von Hochschule und Praxis weiter festigen und ausbauen. Für die Forschungsvorhaben im Rahmen der Professur können Kontakte in die Praxis den Zugang zum Feld potentieller Teilnehmer_innen verbessern. Die Aktivitäten der LAG können durch die Verzahnung mit der Professur eine solide wissenschaftliche Grundlage erhalten.