Sexuelle Übergriffe verhindern – Auseinandersetzung mit Normen und Grenzen in der Migrationsgesellschaft

Wann:
15. November 2016 um 9:30 – 16:30
2016-11-15T09:30:00+01:00
2016-11-15T16:30:00+01:00
Wo:
Seminarzentrum
Hildesheimer Str. 265
30519 Hannover
Preis:
60,- Euro
Kontakt:
Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) Leisewitzstr. 26, 30175 Hannover
(05 11) 85 87 88
Der Umgang mit Normen und Werten, insbesondere mit Rollenbildern und –erwartungen ist Kerngeschäft von Jugendlichen in der Pubertät. Das gehört zur Entwicklung (sexueller) Identität und zur Orientierung in sozialen Beziehungen, in der Familie ebenso wie gegenüber Gleichaltrigen. Dabei kann es zu sexuellen Grenzverletzungen kommen – häufig aus Unerfahrenheit, manchmal absichtlich und gezielt. Solche Risiken in den Blick zu nehmen und
Präventionsstrategien zu entwickeln, ist Ziel des LJS-Projekts GRENZGEBIETE.
In diesem Seminar geht es um den Zusammenhang zwischen sexuellen Grenzverletzungen und
Verhaltensnormen aus konservativ-islamisch geprägten Gesellschaften. Viele Jugendliche mit
Migrationsgeschichte erleben Diskrepanzen zwischen den patriarchalen Traditionen ihrer Familieund den Erwartungen und Werten der deutschen Gesellschaft. Die daraus resultierenden Spannungen und Widersprüche im Hinblick auf Gleichberechtigung und einen respektvollen Umgang zwischen Frauen und Männern müssen sie bewältigen.
Im Rahmen des Seminars werden die Herausforderungen dieses Themas für Mädchen und Jungen und für pädagogische Fachkräfte diskutiert: Wie können Mädchen sich über Rollenbilder und Rechte vergewissern? Wo können Jungen sich mit Ehre und Männlichkeit auseinandersetzen? Welche Regeln sind verhandelbar, und welche Grenzen müssen immer eingehalten werden? Zu diesen Fragestellungen sind Fachleute aus der Arbeit mit Jugendlichen herzlich eingeladen.